Gemeinde 2.0 – Eine Konferenz der Ermutigung

„Ich habe es sehr genossen, hier zu sein. Bisher war ich vier mal in Deutschland und das war meine schönste Zeit hier. Ich bin sehr beeindruckt, mit welcher Ernsthaftigkeit man dieses Thema angeht. Besonders beeindruckend war es, Zeit mit so vielen jungen Pionieren zu verbringen, die ein großes Herz für Mission haben.“ So Bischof Steven Croft zu seinen Eindrücken von der Konferenz Gemeinde 2.0 (www.gemeindezweinull.org), die vom 11.-12. März in der Filharmonie in Filderstadt stattfand.
Schon am Tag zuvor fanden um Filderstadt vier Vorkonferenzen zum Thema “Neue Ausdrucksformen von Gemeinde” statt. Insgesamt 850 TeilnehmerInnen und annähernd 200 Mitwirkende waren an zwei Konferenztagen in der Filharmonie zusammengekommen, um sich von den beiden englischen Bischöfen Graham Cray und Steven Croft inspirieren und ermutigen zu lassen.  In über 40 Foren und Seminaren hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich von „Modellen der Hoffnung“ ebenso inspirieren zu lassen, wie auch selbst in den Austausch, ins Diskutieren und Vernetzen zu kommen.
Am Freitag nahm Steven Croft die Besucher der Konferenz mit hinein in die Geschichte der “Church of England” und die Herausforderungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte. Unterstützt wurde er dabei von Bob und Mary Hopkins (Fresh Expressions) sowie Dr. George Lings (Church Army), die maßgeblich Anteil an der Entwicklung der “Church of England” in den vergangenen Jahren haben.
Croft betonte, dass „es nicht so sehr um Methoden und Techniken geht, sondern darum, Jesus ganz neu zu begegnen und auf ihn zu hören – um seinen Ruf zu hören.“ Der Abend stand ganz im Zeichen der Milieus. Begonnen mit einem kabarettistischen Einstieg durch Johannes Seule. Die Lacher hatte er auf seiner Seite, als er gekonnt die verschiedenen Milieus „auf die Schippe nahm“ um eigentlich nur eines zu sagen: „Ich liebe dich!“
Weiter ging es mit einem Theaterstück. „Prototypen“ wie Mark Modern oder Rex Ex fanden sich zusammen, warteten gemeinsam auf den Bus und zeigten auf eindrückliche Weise: es gibt sie einfach, diese Ekelschranken zwischen den Milieus. Das Publikum honorierte diese ausgesprochen humorvolle und perfekt inszenierte Darstellung mit langem Applaus. „Leider kann es so nicht weitergehen, denn wir müssen auch etwas lernen.“ So holte Professor Heinzpeter Hempelmann die Konferenzteilnehmer wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Sein Referat „Der Spur des heruntergekommenen Gottes folgen“ lieferte zu den zuvor gesehenen und gehörten Beiträgen die wissenschaftliche Bestätigung: Kirche erreicht selbst bei positiver Schätzung und Beurteilung nur zwei bis zweieinhalb Milieus von zehn. Den Abschluss dieses gut gefüllten und inspirierenden Konferenztages bildeten der Chor „Gospel im Osten“ und die Band „BetaGrooves“ – fresh tunes. Die Konferenzteilnehmer dankten es mit Kommentaren wie: „Schmeißt die Stühle aus dem Saal, wir brauchen Platz zum Tanzen.“ In dieser bes(ch)wingten und bekräftigten Hoffnung ging der Tag zu Ende – voller Erwartung, was der zweite Konferenztag bringen würde.
Der Samstag begann mit einem Vortrag von Bishop Graham Cray, der über die Risiken und den Wandel der Gesellschaft referierte. „Die Veränderungen in der westlichen Kultur und der Rückgang des Christentums geben uns neue Augen für das Evangelium und Entdeckungen für die Kirche und ihre Vision“ so Cray. Nach den Mittagsveranstaltungen in Seminaren und Foren, stieg die Konferenz-Band mit „Kirchenlieder 3.0“, so Bandleader Michl Krimmer, in die Abschlussveranstaltung ein: Gitarre, Klavier und Schlagzeug wurden gegen iPhones und iPads eingetauscht und so das Lied „Lobet den Herren“ gespielt.   Professor Michael Herbst (Greifswald) beschritt mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern „Wege in die Zukunft“.
„Geistliche Leitung in der Kirche ist Ermöglichung frischer Formen und nicht bürokratische Regelmaschine. Weder ist das Neue zu verhindern, noch ist das Alte aus dem Weg zu räumen. Schon aus Gründen der Mission braucht es eine Vielfalt der Möglichkeiten, dem Evangelium zu begegnen“ so Herbst.
Dass dabei jedoch die richtige Reihenfolge eingehalten werden müsse, betonte Herbst: „Zuerst Jesus, dann die Mission in die Welt und dann die Kirche und unsere Gemeinde“, so Herbst zur „inneren Logik missionarischer Gemeinden“ und verglich dies mit der Aussendung der 12 Jünger. Die Veranstalter der Konferenz Gemeinde 2.0 konnten und wollten nicht über die Ereignisse in Japan hinwegsehen. So endete die Konferenz mit einem Schluss-Statement von Bishop Graham Cray und einer Zeit der Stille und des Gebets für die Menschen in Japan, ehe Cray den Segen sprach.
Als Mitveranstalter dieser Konferenz erhofft sich churchconvention, dass von dieser Konferenz Impulse ausgehen – sowohl in die Gemeinden, als auch in die Kirchenleitungen, die wiederum zu konkreten Veränderungen vor Ort und in den Kirchen führen.

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